Katalysatoren finden und von Altlasten befreien

Katalysatoren finden und von Altlasten befreien

Heute möchte ich mal etwas zu der Rolle schreiben, in der ich uns hochsensible Menschen sehe. Wir sind aufgrund unserer feinen Antennen in der Lage, Veränderungen sehr frühzeitig wahrzunehmen. Das kann irritieren, wenn man nicht versteht, was da passiert.

Wenn ich mich in meinem Umfeld umsehe, muss ich feststellen, dass es mal wieder brodelt. Es scheint gerade wieder im großen Stil Entwicklungsimpulse zu hageln. Spirituelle Beobachter begründen das mit dem Übergang in die 5. Dimension. Das ist vielleicht für manchen eine plausible Erklärung, andere wissen vermutlich nicht, was damit gemeint sein soll. Ich selbst stelle meine Beobachtungen eher im realen Leben an und merke: Überall rappelt es. In der großen Politik ebenso wie im kleinen privaten Setting.

In meinem Freundes- und Bekanntenkreise passieren Ereignisse, die ganze Familien fordern und durcheinanderwirbeln. Wenn Neues entstehen soll, müssen alte Strukturen erst einmal aufgebrochen werden. Das kann sich sehr unangenehm anfühlen und Angst machen. Doch diese Krisen führen dazu, dass wir zur Auseinandersetzung gezwungen werden: mit Angehörigen, Beziehungspartnern, mit unseren Werten und alten Verletzungen. Das ist ein Prozess der Neujustierung. Ich selbst empfinde phasenweise das Neue, das auf mich zukommt als sehr verunsichernd, weil ich dafür noch keinen Namen habe und auf nichts Bekanntes zurückgreifen kann.

Gleichzeitig beobachte ich aber auch, dass es Menschen gibt, die davon nichts mitzubekommen scheinen. Die ihren Alltag leben wie eh und je, die Pläne machen aufgrund der bekannten Erfahrungen, die Entwicklungsimpulse aussitzen oder gar nicht mitbekommen.

Als hochsensibler Mensch gelingt dir diese Gelassenheit aber vielleicht nicht. Wer über besonders feine Antennen verfügt, der bekommt den kosmischen/gesellschaftlichen/persönlichen Umbruch häufig in aller Deutlichkeit zu spüren. Wenn das bei dir auch der Fall ist, wie gehst du damit um?

Bei mir ist es meistens so, dass ich die Veränderungen erst einmal an mir selbst spüre. Anfangs denke ich, das sei mein persönliches Thema. Wenn ich dann aber mit anderen bewussten Menschen spreche, merke ich, dass Veränderung überall in der Luft liegt. Mit dieser Erkenntnis geht es mir meist besser. Denn dann empfinde ich die Krise nicht mehr als mein persönliches Schicksal unter dem ich leide, sondern als sinnvollen Impuls zur Reifung. Als meinen Beitrag zum Großen Ganzen.

Das Leben will uns reifen lassen. Wir sollen uns entwickeln und zur schönsten Version unserer selbst werden. Ja, es geht darum, emotionale Altlasten loszuwerden. Und ich glaube, dass den Hochsensiblen hier eine besondere Aufgabe zukommt. Wir laden uns bisweilen mehr als einen schweren Rucksack auf. Häufig genug schultern wir Themen, die gar nicht direkt mit uns zu tun haben. Themen der Eltern oder Großeltern können ein so großes Gewicht bekommen, dass sie uns daran hindern, wirklich frei zu fühlen und zu handeln.

Ich habe mich in meiner Beziehungsgestaltung lange Zeit sehr blockiert gefühlt, bis ich mich mit der Beziehung eines meiner Großelternpaare beschäftigt und hier nach und nach belastende Themen aufgedeckt habe. Seitdem gedeiht mein Beziehungsleben aufs Schönste! Manche Menschen spüren, dass sie gar nicht richtig am Leben teilnehmen, dass sie sich in Gedankenwelten flüchten oder in spirituelle Dimensionen beamen. Auch hier liegen oft Themen im Unbewussten, die, wenn sie ans Licht geholt werden, zu großer Erleichterung führen.

Viele dieser Themen sind transgenerational und damit häufig nicht bekannt. Wir haben quasi ein unbewusstes Erbe übernommen, zu dem wir über das Gespräch oder kognitive Prozesse nicht den Zugang finden. Wir tragen Ereignisse für unsere Ahnen, die mit der Last überfordert waren.  (Buchtipp zu diesem Thema: „Wie Traumata in die nächste Generation wirken“, Baer/Frick-Baer)

Wir haben heute Möglichkeiten uns davon zu befreien. Ein Weg, den ich als extrem kraftvoll und heilsam erlebe, ist die Aufstellungsarbeit. Hier wird mit einem Wissen gearbeitet, das jenseits des bewussten Denkens liegt. Über die Aufstellung kannst du Themen sichtbar machen und in ihre natürliche Ordnung bringen. Das heilt. Nicht nur deine eigenen Verletzungen, sondern häufig auch die Beziehung zu Menschen, die mit dir und dem Thema in Verbindung stehen.

Hochsensible Menschen haben meines Erachtens genau diese Aufgabe: Beziehungen und Themen in Ordnung zu bringen. Sie spüren das Ungleichgewicht oder die Unstimmigkeit am ehesten und leiden stärker darunter als andere. Und sie bringen häufig ein gut entwickeltes Bewusstsein und große Ausdauer mit in der Suche nach Wegen der Heilung. Für sich selbst und ihre Beziehungen.

Nie gab es so viele wunderbare Wege und Methoden, um sich von seelischen Altlasten zu befreien. Die Arbeit mit Aufstellung ist einer davon. Wenn du mehr darüber lesen möchtest, findest du hier einen Artikel dazu. (Übrigens kann man nicht nur Personen aufstellen, sondern auch Themen, Probleme, Krankheiten, Ziele, Traumpartner/innen usw.)

Deine eigene Weiterentwicklung ist nicht nur für dich selbst ein Geschenk, sondern auch für deine Umgebung und das große Ganze. Denn jeder Einzelne zählt. Danke, dass du dich selbst entfaltest und immer mehr von deinem Licht leuchten lässt.

 

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