Glücklich sein, wie geht das?
Die meisten Menschen, die ich kenne, sind sehr geübt im Umgang mit Leid und Krise. Diese Gefühle scheinen zuverlässig wiederkehrend und es wird viel darüber gesprochen. Auch aufgeschnappte Gespräche in der Bahn drehen sich häufig um das, was nicht gut läuft. Aber wer spricht über sein Glück? Wie viel Raum und Aufmerksamkeit bekommt dieser Zustand? Setzen wir uns ebenso intensiv damit auseinander?
Und wo finde ich Glück? Ist Glück tatsächlich im Außen zu finden und damit abhängig von bestimmten Ereignissen oder haben wir Möglichkeiten unabhängig von äußeren Umständen den Zustand des Glücklichseins zu erleben?
Fragst du dich manchmal, was du wirklich brauchst um glücklich zu sein? Und mit wem du dein Glück teilen kannst?
Als meine Tochter geboren war, war ich glücklich. Sehr schnell fanden sich Menschen, die sagten: „Warte mal ab, bis die Schreierei anfängt.“ Als sie im Grundschulalter war, war ich immer noch glücklich über sie, da hörte ich: „Warte mal, bis sie in die Pubertät kommt.“ Wenn ich mich über die Sonne freue, gibt es garantiert jemanden, der voraussagt, dass es übermorgen wieder schlechter werden soll…
Warum ist es so schwer das Glück anderer auszuhalten und zu teilen?
Eine Klientin sagte einmal: „Ich glaube nicht an das Glück.“ Ich fand das sehr ehrlich und mutig. Glaubst du tief im Inneren daran, dass dir Glück zusteht? Und wie sieht dieses Glück aus? Vielleicht unterscheidet sich unser Glücksempfinden ganz wesentlich von dem, was uns das öffentliche Bewusstsein als Glück anbietet.
Ihr merkt, ich habe mehr Fragen als Antworten. Mein Verstand hätte zwar Antworten anzubieten, doch spüre ich, dass sich die gefühlte Wahrheit zu diesem Thema erst langsam in mir ausbreitet. Vielleicht inspirieren dich die Fragen ebenfalls zu einem Dialog mit deinem persönlichen Glücksempfinden?